Was ist ein LIN-Bus und wozu wird er in der Automobilindustrie verwendet? Ein verständlicher Leitfaden für Einsteiger

LIN steht für Local Interconnect Network. Es handelt sich um ein serielles Kommunikationsprotokoll, das speziell für Automobilanwendungen entwickelt wurde. LIN ermöglicht es mehreren elektronischen Geräten (sogenannten Knoten) auf einfache, kostengünstige und effiziente Weise miteinander zu kommunizieren.

Im Gegensatz zu komplexeren Bussen wie CAN benötigt LIN keinen dedizierten Kommunikationscontroller. Stattdessen nutzt es die integrierte SCI-Schnittstelle (Serial Communication Interface) des Mikrocontrollers mit einem softwarebasierten LIN-Treiber, was die Hardwarekosten erheblich reduziert.

LIN verwendet eine Master/Slave-Topologie. Ein einzelner Master-Knoten initiiert die gesamte Kommunikation, und die Slave-Knoten antworten, wenn sie angesprochen werden. Die Kommunikation ist deterministisch und synchronisiert und erfolgt über eine einzige Leitung.

Grundlegende LIN-Frame-Struktur:

1. Break – Beginn des Frames

2. Sync – Taktabgleich

3. Identifier (ID) – Gibt den Nachrichtentyp an

4. Datenfeld – 0 bis 8 Byte

5. Prüfsumme – Gewährleistet die Datenintegrität

Laut technischer Dokumentation verwenden alle Felder außer dem Break Start- und Stoppbits. Die Fehlererkennung basiert je nach LIN-Version und Nachrichtentyp entweder auf einer klassischen oder einer erweiterten Prüfsumme.

Wenn Sie mit Arduino, STM32 oder Raspberry Pi arbeiten, benötigen Sie:

• Einen LIN-Transceiver (z. B. MCP2004) zur Anpassung der Spannungspegel

• LIN-Softwarebibliothek oder einen Treiber zur Emulation der Kommunikation

• Eine einfache Verkabelung (TX/RX + GND + Stromversorgung)

• Optional Busanalysatoren oder Simulatoren zum Testen realer Nachrichten

In den nächsten Artikeln zeigen wir Ihnen, wie Sie mit jedem dieser Entwicklungsboards Ihr erstes funktionierendes LIN-Netzwerk aufbauen können.